In diesem Blog wollen wir dir kurz und bündig das Windsurfen vorstellen und dir den Einstieg zum Windsurfen lernen vereinfachen. Wir geben dir Tipps, wie du am besten Windsurfen lernen kannst, was zu beachten ist und welches Material zum Einsatz kommt. Außerdem kannst du nachlesen was welcher Begriff im Windsurfer Fachjargon bedeutet und stellen dir die Windsurfbasics vor.
Themenbereiche
1. Einleitung
Windsurfen ist im Prinzip eine Kombination aus Segeln und Wellenreiten und wurde in den 1960 in Kalifornien, USA erfunden. Ein einfaches Rigg, bestehend aus Surfsegel (Windsurfsegel), Mast, Gabel (Gabelbaum) und Mastfuß, wurde mit einem großen Windsurfboard verbunden und die Trendsportart Windsurfen war geboren.
Jim Drake wird in diesem Zusammenhang als Vater des Windsurfens bezeichnet. In Deutschland haben in den Anfang der siebziger Jahre die Zwillinge Manfred und Jürgen Charchulla das Windsurfen bekannt gemacht und gaben auf Sylt erste Surfkurse. Große Popularität gewann das Windsurfing durch Stars wie Robby Naish und Björn Dunkerbeck, die das Windsurfen über Jahrzehnte geprägt haben. In Deutschland gibt es heute über 2mio aktive Windsurfer (Zahl lt. Statista, die Dunkelziffer ist vermutlich wesentlich höher), über 200 Surfvereine und über 200 Surfschulen, wo du Windsurfen lernen kannst.
2. Warum Windsurfen lernen?
Windsurfen ist einfach eine der geilsten Funsportarten. Insbesondere Windsurfen bei starkem Wind und/oder in Wellen heißt Vollgas geben, höchste Konzentration und höchste körperliche Beanspruchung. Zudem ist das Zusammenspiel von Natur, Wind, Wetter, Geschwindigkeitsrausch, Action und Adrenalin beim Windsurfen einfach großartig und einzigartig. Jeder Windsurftag ist anders und z.B. nur kleine Änderungen der Windstärke oder der Windrichtung setzen dich wieder vor erneuten Herausforderungen. Insofern kann man sagen, dass das Windsurfen dich zum kontinuierlichen Lernen bringt, wenn deine Leidenschaft für diesen Sport entfacht ist und du regelmäßig Windsurfen gehst.
Über dein eigentliches Erlebnis des Windsurfens hinaus gibt es viele interessante Aspekte rund ums Windsurfen. Wer hat nicht von einem Urlaub auf Hawaii geträumt, um eine Windsurf-Destination zu nennen, wo man hervorragend windsurfen kann.
Auch könnte eine Zugehörigkeit in einem Windsurfverein für dich sehr erfüllend sein, wenn du z.B. das Miteinander beim Windsurfen lernen und Windsurfen und Dingen rund herum mit anderen erleben und teilen möchtest oder du sogar an Meisterschaften im Windsurfen interessiert bist.
3. Wie lerne ich Windsurfen?
Da es sich beim Windsurfen um eine sehr komplexe Sportart handelt und definitiv Sicherheitsaspekte zu beachten sind, empfehlen wir dir einen Windsurfkurs zu besuchen. Dort kannst du von erfahrenen Trainern u.a. die Grundlagen zu Theorie und Praxis dir aneignen und Windsurfen lernen. In einem Windsurfkurs wirst du deine Erlebnisse in der Gruppe der Windsurfschüler teilen können und viel Spaß haben.
Eine andere Möglichkeit das Windsurfen zu erlernen ist ein persönlicher Windsurflehrer, der dir im 1 zu 1 das Windsurfen beibringt. Ob du nun im Windsurfkurs oder mit einem privaten Windsurflehrer das Windsurfen lernst, ist natürlich eine Frage deines Budgets.
Hast du erstmal die Grundlagen des Windsurfen erlernt empfiehlt es sich zusammen mit erfahrenen Windsurffreunden oder im Windsurfverein dein Windsurfen zu praktizieren und zu verbessern. Das wird dir sicherlich mehr Spaß bringen und du kannst viel von anderen lernen. Es gibt heut zu Tage auch viele neue Surfkurse für Fortgeschrittene und gute Windsurfer, die dich enorm nach Vorne bringen können.
4. Welches Revier ist zum Windsurfen lernen in Deutschland geeignet?
In Deutschland gibt es unzählige Seen, auf denen Windsurfen erlaubt ist und wo du Windsurfen lernen kannst. Als Beginner eignen sich insbesondere Stehreviere wie z.B. Fehmarn Gold und das Großes Meer nähe Aurich in Ostfriesland bzw. alle Seen in Deutschland, die max. hüfttief sind. Bei der Wahl des Reviers als Beginners solltest du dich nach dem dortigen Angebot an Surfkursen orientieren. Auch ist der Wind in Fehmarn Gold stärker als auf einem Binnensee und so sollte dieser Umstand in dein Kalkül bei der Wahl des Reviers mit einfließen.
5. Was ist zur Sicherheit beim Windsurfen zur berücksichtigen?
Es sind viele Themen zur Sicherheit beim Windsurfen zu beachten. Folgend für dich die wichtigsten Sicherheitsaspekte beim Windsurfen in Kürze, damit einer großartigen Surfsession nichts im Wege steht und du sicher Windsurfen lernen kannst.
Wetter:
Studiere das Wetter genau, bevor du zum Windsurfen startest. Es gibt viele gute Internetseiten wie z.B. Windfinder und Windguru, die dir einen guten Überblick über das Wettergeschehen geben. Das lokale Wetter kann sich aber durchaus unterscheiden und die Wettervorhersagen treffen nicht immer 100% zu.
Wettergefahren sind z.B. plötzlich auftretende Sturmböen, Gewitter und Ablandiger Wind. Bei Sturmböen empfiehlt es sich rechtzeitig bzw. schnell an Land zu gehen. Wenn du jedoch zu weit entfernt von dem Ufer bist und der Wind einfach zu stark für deine Surfsegelgröße ist, kannst du am besten dein Segel in eine geeignete Position flach auf das Wasser legen und am Mast und Gabel festhalten, solange die Sturmböen noch nicht vorüber sind.
Grundsätzlich solltest du entsprechend deinem Windsurf-Fahrkönnen und deiner Kräfte bei geeigneten Windstärken surfen gehen.
Als Beginner sind für dich Windstärke 2 – 4 optimal, um das Windsurfen zu erlernen. Windstärke 5 – 6 ist eher für Fortgeschrittene Windsurfer und ab Windstärke 7 ist das Windsurfen nur für Experten geeignet. Spätestens ab Windstärke 10 ist das Windsurfen nicht mehr kontrolliert möglich.
Neben der eigentlichen Windstärke – des „Grundwindes“ solltest du Böen beachten, welche auch in der Windsurf-Vorhersage genannt werden. Eine starke Abweichung der Stärke des Grundwindes zu der Stärke der Böen ist anspruchsvoll beim Windsurfen, weil sie deine Wahl des Segels beeinflussen können bzw. einen anderen Surfsegel-Trimm voraussetzen und kräftezerrender sind.
Das Wettergeschehen ist sehr umfassend und komplex. Aus diesem Grunde hat die Stoked Zone Timmi als Wetterfuchs gewinnen können. Timmi ist studierter Meteorologe und hat u.a. jahrelang professionelle Wetterberatung an Flughäfen durchgeführt und ist heute neben seinem Beruf Freizeit-Wettervorhersager für Windsurfer, Kiter, Wellenreiter, SUP’ler (insbesondere für SUP Regatten). Natürlich praktiziert er selbst SUP, Wellenreiten und Windsurfen und wird hier in Kürze geniale Blogs zu Wetter, Wind und Wellen schreiben.
Sonnenschutz:
Reflexion am Strand und auf dem Wasser sind stark und du solltest je nach Hauttyp unbedingt einen Sonnenschutz auftragen. Hier eignen sich nur wasserbeständige Sonnencremes für Sportler mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 (besser 50).
Zusätzlich kannst du bei sehr hohen Temperaturen, wenn kein Neopren benötigt wird, ein UV-undurchlässiges Lyrcashirt anziehen, um dein Oberkörper zu schützen.
Sunblocker bzw. Zinkcreme solltest du bei sehr starker Sonneneinstrahlung auf die Nase, Ohren und unter den Augen auftragen.
Spezielle Surferhüte geben zusätzlichen Sonnenschutz für den Kopf und das Gesicht.
Nicht zu vergessen ist der Schutz der Augen und du solltest unbedingt eine Sonnenbrille mit 100% UV-Schutz immer bei starker Sonne am Strand tragen. Denn eine Augenentzündung durch viel Sonne und Salzwasser kann sehr unangenehm werden. Es gibt inzwischen auch Sonnenbrillen mit Gummiband, die du z.B. beim Windsurfen, Kitesurfen und Stand-Up-Paddling (SUP) tragen kannst. Für das Wellenreiten eignen sich diese Brille eher weniger, da sie schnell bei einem Waschgang in der Welle verloren gehen können. So oder so empfiehlt es sich die Brille zusätzlich mit einem Band z.B. am Reizverschluss des Neoprens zu befestigen.
Kälte / Wärme:
Du solltest dich gut vor Kälte mit einem Neoprenanzug schützen. Je nach Temperatur solltest du auch Neoprenschuhe, Neoprenhaube und ggf. Neopren-Handschuhe tragen. Das Thema Neopren ist sehr umfangreich und die Stoked Zone wird diesem einen separaten Blog widmen.
Das Thema „Wärme“ bzw. zu viel Wärme solltest du nicht vernachlässigen und entsprechend der Luft- und Wassertemperatur einen Neoprenanzug (auch Schuhe und Handschuhe) in der geeigneten Dicke tragen. Es besteht sonst die Gefahr, dass man überhitzt.
Aufwärmen:
Wie bei jeder Sportart solltest du dich 10min lang vor dem Windsurfen aufwärmen, um dich vor Verletzungen zu schützen. Leichtes Joggen und leichte Dehnübungen von Oberkörper, Armen und Beinen sollten dir helfen schneller „Vollgas“ beim Windsurfen zu geben.
Kräfte einteilen:
Bitte denke immer daran deine Kräfte gut einzuteilen, genügend „Power-Nahrung“ vor dem Surfen zu dir zu nehmen, regelmäßig Surfpausen einlegen und genügend Wasser trinken.
Unbekannte Surfspots:
Erkundige dich unbedingt bei „Locals“ (Ortsansässige) über Gefahren und Details von einem Surfspot, den du bislang noch nicht gesurft hast.
Wellen:
Gerade für Beginner sind Wellen jeglicher Art eine Herausforderung und nur den Fortgeschrittenen und Experten vorbehalten. Nicht umsonst wird Windsurfen an Spots unterrichtet, wo in der Regel keine Wellen sind. Es gibt verschiedenen Arten von Wellen wie z.B. große Wellen, Kreuzwellen, Shorebreak (Welle bricht direkt auf den Strand) und Riff-Wellen, die Gefahren darstellen können. Du solltest sorgfältig dein eigenes Können einschätzen bevor du in irgendeiner Art von Wellen Windsurfen gehst.
Ohrenschutz:
Wer mit den Ohren Probleme hat oder z.B. einen verengten Ohrkanal hat, sollte unbedingt das Eindringen von Wasser in die Ohren durch Ohrstöpsel vermeiden. Es gibt viele Varianten der Ohrstöpsel, wobei bei diesen dasselbe Problem besteht wie beim Tragen einer Sonnenbrille auf dem Wasser, dass sie schnell verloren gehen können.
Gefährlicher Untergrund:
Insbesondere wenn du barfuß windsurfen gehst, kann der Untergrund für deine Füße gefährlich werden. So solltest du bei steinigen Untergrund Neoprenschuhe tragen. Weitere Gefahren sind gerade an bestimmten Stellen in der Nordsee verbreitete Muschelbänke. In der Ostsee sind viele Strände durch Bunen abgesichert, die ebenfalls gefährlich werden können, wenn du nicht genügend Abstand einhältst. Riffe, in dem Sinne, gibt es nicht an deutschen Surfspots, sind aber an vielen Surfspots der Welt vorhanden und bedürfen je nach Wasserstand (Ebbe oder Tiede) besondere Vorsicht. Insgesamt können Neoprenschuhe das Risiko der Verletzung deiner Füße deutlich reduzieren. Erkundige dich, wie oben erwähnt, am besten bei einem Local, wenn du an unbekannten Surfspots Windsurfen willst.
Strömung und Gezeiten:
Insbesondere an Surfspots in der offenen See in der Nordsee können durch die Gezeiten (Ebbe u. Flut) z.T. erhebliche Strömungen entstehen. D.h. für dich, dass du neben der Wettervorhersage (Windvorhersage) die Gezeiten im Blick behalten musst. Bei derselben Strömungsrichtig wie die Windrichtung, läufst du Gefahr die Höhe zu verlieren und abzutreiben. Auch in Flüssen herrschen z.T. starke Strömungen und sind deshalb eher nicht für das Windsurfen geeignet. Des Weiteren kannst du Schwierigkeiten mit Strömungen bekommen, wenn du an einem Strand mit Wellen surfen gehst. Das liegt darin, dass das durch die Wellen auf den Strand gespülte Wasser wieder ablaufen muss und sich dadurch Strömungen bilden können, die erheblich werden können.
Andere Surfer und „Wasserfahrzeuge“:
Grundsätzlich sind Vorfahrtsregeln auch beim Windsurfen zu beachten und es empfiehlt sich trotzdem nicht auf sein Vorfahrtsrecht zu beharren, sondern vielmehr andere Windsurfer (auch Kitesurfer) zu beobachten und immer genügend Sicherheitsabstand einzuhalten. Respektvoller und umsichtiger Umgang untereinander ist einfach sehr wichtig, um mögliche Unfälle zu vermeiden.
Du solltest dich von offiziellen Schifffahrtsrouten bzw. Fahrrinnen fernhalten und generell aufmerksam sein, ob Schiffe oder Segelboote deine Fahrstrecke kreuzen bzw. ob du deren Route kreuzt.
Sicherheitsequipment:
Es gibt ein paar kleine Ausrüstungsgegenstände, die dein Windsurfen deutlich sicherer machen können. So solltest du einen Ersatztampen z.B. um das Endstück deines Gabelbaumes winkeln, den du bei Bedarf nehmen kannst wenn dir mal ein Tampen reißt. Mittlerweile gibt es SOS Notruf Apps, die deinen Standort erkennen, solltest du mal abtreiben. Besorge dir einfach eine wasserfeste Hülle für dein Smartphone, lade die App runter und nehme dein Phone mit zum Windsurfen.
Für den Fall, dass du von deinem Material getrennt wirst und wenn du z.B. in Wellen surfst empfehlen wir dir dringend einen Not-Auftriebskörper von Restube. Die “Restube extrem” z.B. ist speziell dafür entwickelt worden und bietet dir zusätzliche Sicherheit durch verstärktes Material und ist gemacht für raue Bedingungen. Die Restube ansich ist ein kleines “Päckchen”, dass du um die Hüfte bzw. am Trapez trägst und bei dem du im Notfall mittels einer kleinen CO2 Kartusche einen Auftriebskörper aufblasen kannst. Mit ihm kannst du dich mühelos über Wasser halten bis Hilfe naht. Siehe im folgenden Bild die blaue Restube-Tasche am Trapez befestigt. Sie ist klein, stört überhaupt nicht und kann dein Lebensretter in heiklen Situationen sein!
6. Welches Material ist zum Windsurfen lernen geeignet - welches Material brauche ich?
Windsurfen lernen heißt auch Materialkunde. Im folgenden stellen wir dir kurz und kompakt vor welches Material für dich geeignet ist, was du brauchst und beachten musst.
Windsurfboard:
das Windsurfboard ist der Auftriebskörper auf dem du stehst und es muss insbesondere für Anfänger sehr viel Volumen haben. Typische Anfängerboards haben oft mind. 200 Liter. Das Mindestvolumen hängt aber natürlich von eurem Körpergewicht und Surflevel ab. Als Faustregel für ein Anfänger Windsurfboard gilt das Volumen deines Windsurfboards sollte deinem Körpergewicht plus 50 – 100 Liter entsprechen. Beispiel: du wiegst 80 Kg, dann sollte dein Windsurfboard mit Reservevolumen von 100 Liter ca. 180 Liter haben. Auch sollte dein Anfängerboard eine Mindestbreite von ca. 80 cm oder mehr haben. Grundsätzlich gilt, wenn du mit dem Windsurfen anfangen möchtest, dass du lieber ein breiteres und voluminöses Windsurfboard wählst. Lernst du Windsurfen in einem Windsurfkurs wird dir dein Surflehrer ein passendes Windsurfboard geben. Hier eine kleine Grafik als Anhaltspunkt für die Auswahl des richtigen Volumens deines Windsurfboards
Welches Windsurfboard für welches Gewicht:
Windsurfsegel:
mit dem Windsurfsegel bzw. dem Surfsegel wird nach demselben Prinzip wie beim Segel Vortrieb erzeugt. Nun stellst du dir sicherlich die Frage, welche Segelgröße nun die richtige für dich ist und das hängt von vielen Faktoren ab wie z.B.:
Deinem Können, deinem Körpergewicht, das Volumen deines Boards, ist es böig oder nicht, sind Windabdeckungen vorhanden, wie du surfen willst (Speed oder Welle abreiten z.B.), Welle oder Flachwasser.
Um dir zu mindestens einen Anhaltspunkt zu geben, kannst du in folgender Tabelle nachsehen. Im Endeffekt hängt es von oben genannten Faktoren ab und du solltest einfach ausprobieren und experimentieren. Mit der Zeit wirst du dann ein gutes Gefühl dafür bekommen, welche Segelgröße bei welchen Bedingungen passend für dich ist.
Gabel (Gabelbaum):
mit der Gabel / dem Gabelbaum hält man das Surfsegel.
Mastverlängerung:
mit der Mastverlängerung kann ein Windsurfmast „verlängert“ werden, um für ein Surfsegel die entsprechende Länge zu bekommen
Mastfuß:
der Mastfuß verbindet das Surfsegel mit dem Windsurfboard
Powerjoint:
der Powerjoint ist das Gelenk am Mastfuß welches ein biegsames Stück aus Gummi ist, damit dein Windsurfboard flexibel mit dem Segel verbunden ist.
Startschot:
das Startschot ist deine Aufholleine für das Surfsegel und wird am Kopfstück der Gabel befestigt und unten wird die Schlaufe der Startshot um den Mastfuß herumgelegt, bevor du das Segel mit deinem Windsurfboard verbindest.
Fußschlaufen:
fortgeschrittene Windsurfer nutzen Fußschlaufen auf dem Windsurfboard, um einen besseren Halt zu haben, insbesondere in Gleitfahrt, bei Nutzung des Trapezes, für Manöver und für das Springen mit dem Windsurfboard.
Finne:
Eine oder mehrere Finnen (bei Waveboards) werden unterhalb des Windsurfboards befestigt und dienen der Führung im Wasser ähnlich wie bei einem Segelboot der Kiel. Ohne Finnen könntest du nicht dein Windsurfboard in eine korrekte Fahrtrichtung bringen und würdest seitlich rutschen und Höhe verlieren.
Neoprenanzug:
Insbesondere in Norddeutschland kommst du nicht herum einen Neoprenanzug beim Windsurfen zu tragen. Neoprenanzüge gibt es in unterschiedlichen Dicken und Arten wie z.B. Langarm-Neopren, Kurzarm-Neopren oder Neopren-Shorty. Die Dicken des Neoprens variieren in der Regel zwischen 2 und 6 mm. Für den mittelwarmen Deutschen Sommer ist für die meisten ein Neopren mit 4 mm Dicke am geeignetsten. Wir möchten das Thema Neopren in einem gesonderten Blog für dich beleuchten, da es sehr umfangreich ist und es hinsichtlich des Neoprens auch Unterschiede gibt, ob du Windsurfer, Wellenreiter, Kiter oder SUP’ler bist.
Neoprenschuhe:
Wie schon im Kapitel „Sicherheit beim Windsurfen“ erwähnt, dienen die Neoprenschuhe neben dem Warmhalten deiner Füße auch der Sicherheit gegenüber z.B. steinigem Untergrund. Neoprenschuhe gibt es in den Dicken zwischen 2 und 7 mm, wobei sich 3 mm für den Deutschen Sommer ganz gut eignet. In unserm Blog „Neopren“ werden wir auch zu den Neoprenschuhe tiefer ins Detail einsteigen.
Windsurf Harness / Windsurf Trapez:
der Windsurf Harness bzw. das Windsurf Trapez ist eine Art Gurt um den Körper (Becken, Hüfte oder Brust), welches fest zugeschnürt wird und einen Stahlhacken in der Mitte vorne hat. Es dient dazu, dass du dein Körpergewicht gezielt einsetzen kannst, um den Surfsegelkräften entgegenzuwirken.
Trapeztampen:
die Trapeztampen werden auf beiden Seiten der Gabel befestigt und mit dem Trapez „hackst“ du dich in sie ein, um dein Körpergewicht einsetzen zu könne.
7. Was bedeutet das denn? Windsurfer Fachjargon
Zum Windsurfen lernen gehört auch dazu, dass man die Fachsprache der Windsurfer versteht:
„Stoked sein“:
Der Begriff „stoked“ ist ja in der Stoked Zone enthalten und das nicht umsonst. Deshalb erlauben wir uns hier an erster Stelle aufzuklären was „stoked“ bedeutet. Es kommt aus dem englischen und bedeutet „glücklich, erfüllt, begeistert, aufgeregt, ausgepowert und/oder froh zu sein“ und wird insbesondere unter den Wellenreitern als ein Gefühlszustand nach einer coolen und guten Surfsession verwendet.
Verdrängerfahrt:
Bei der Verdängerfahrt ist dein Windsurfboard nicht auf der Wasseroberfläche am Gleiten und verdrängt das Wasser, wie ein normales Segelboot. Die Verdrängerfahrt hast du immer bei geringen Geschwindigkeiten deines Windsurfens.
Gleitfahrt:
Die Gleitfahrt entsteht bei höheren bzw. hohen Geschwindigkeiten deines Windsurfboards.
Im Gegensatz zur Verdrängerfahrt ist das Windsurfboard auf der Wasseroberfläche am Gleiten.
Schleudersturz:
Unter einem Schleudersturz versteht man einen Sturz, der während des Trapezsurfen passieren kann. Infolge z.B. von einer starken Windböe kann es passieren, dass du im eingehängten Trapez von dem zunehmenden Segeldruck überrascht wirst und dich das Surfsegel nach vorne katapultiert ohne dass du vorher die Chance hast dich aus dem Trapez auszuhängen (aus dem Trapeztampen aushaken).
Trimmen:
Das Trimmen bedeutet die Feinjustierung von allen Teilen deines Windsurfmaterials, wie: Surfsegel, Mastfußposition, Finnenposition und Fußschlaufenposition. Im einzelnen ist das Trimmen im Detail eine ziemlich komplexe Angelegenheit und wird in einem weiteren Block der Stoked Zone behandelt.
Am Wind:
Windsurfen am Wind bedeutet, dass du fast in Richtung des Windes surfst, um wieder Höhe zu gewinnen oder z.B. um bei einer Surfregatta einen bestimmten vorgeschriebenen Kurs zu windsurfen.
Halbwind:
Windsurfen auf Halbwind ist der ideale und Standard-Kurs, um immer auf derselben Höhe (selbe Position) zu windsurfen.
Vorwind:
Vorwind ist dein Surfkurs, wenn der Wind von hinten kommt.
Raumschot:
Windsurfen auf Raumschot, insbesondere eingehängt in Trapez und in Gleitfahrt ist der Hochgeschwindigkeitskurs beim Windsurfen. Auf keinem anderen Kurs kannst du deine Höchstgeschwindigkeit erreichen, gleichzeitig fährst du aber leicht vom Wind weg und verlierst an Höhe. D.h. um einen Raumschotkurs auszugleichen und an dieselbe Startposition zu gelangen musst du zwangsweiße auf dem Rückweg „Höhe laufen“ und am Wind surfen.
Anluven:
Beim Anluven fängst du an deine Boardnase in den Wind zu drehen, so dass du dich auf einem „am Wind Kurs“ befindest. Dieses Manöver ist auch die Einleitung der Wende.
Abfallen:
Beim Abfallen drehst du deine Boardnase aus dem Wind (von dem Wind weg), so dass du dich auf „Raumschot-Kurs“ begibst. Diese Manöver dient auch zur Einleitung der Halse.
Höhe laufen:
Das Höhe laufen dient zur Gewinnung von Höhe z.B. wenn du von deinem ursprüngl. Fahrkurs abgetrieben bist. Dazu musst du „Am Wind“ surfen
8. Welche Windsurftechniken gibt es? Die Basics!
Im Folgenden erklären wir dir grob die wichtigsten Windsurftechniken, damit du erstmal ein Überblick bekommst.
Beachstart:
Für den Beachstart trägst du dein Windsurfboard ins knietiefe Wasser in Halbwindposition und hälst das Segel an der Gabel fest. Sobald du genügend Druck in deinem Surfsegel spürst, steigst du mit dem hinteren Fuß zuerst auf dein Windsurfboard (zwischen hinterer und vorderer Fußschlaufen) und schiebst dabei das Windsurfboard an. Dein vorderer Fuß folgt sogleich und du begibst dich in die gewohnte Surfstellung auf deinem Windsurfboard.
Wasserstart:
Einen Wasserstart machst du, wenn du nicht mehr stehen kannst. Dabei liegst du im Wasser und bringst Windsurfboard und Surfsegel in Position auf „Halbwind-Kurs“, wie bei einem Beachstart. Damit das Surfsegel frei aus dem Wasser kommt, drückst du das Heck deines Windsurfboards unter die Gabel bzw. drückst das Segel mit den Armen aus dem Wasser. Sobald du den Winddruck spürst, hälst du das Surfsegel in gewohnter Position fest. Dann hebst du zuerst den hinteren Fuß auf dein Windsurfboard (zwischen hinterer und vorderer Fußschlaufen) und lässt dich vom Segeldruck aus dem Wasser ziehen. Dann folgt gleich dein vorderer Fuß auf dein Windsurfboard und du kannst lossurfen.
Halse:
Für die Halse musst du einen Richtungswechsel durch entsprechenden Druck
auf deinem Board hin zu raumschots einleiten. Durch dieses Abfallen dreht deine Boardnase aus dem Wind heraus. Auf Raumschotkurs fängst du an dein Surfsegel um den Mast herum zu rotieren, sodass du es auf der anderen Seite des Segels wieder an der Gabel festhälst. Dein Board bleibt bei diesem Segelwechsel ebenfalls in Drehbewegung bis du dich wieder auf Halbwindkurs in die andere Fahrtrichtung befindest.
Wende:
Die Wende ist der Richtungswechsel anders herum als die Halse.
Für die Wende musst du einen Richtungswechsel hin auf „Am Wind Kurs“ durchführen. Durch dieses Anluve dreht deine Boardnase in den Wind herein. Auf „Am Wind Kurs“ beginnst du damit vorneherum um den Mast zu laufen und dabei den Mast mit der vorderen Hand zu halten. Deine Boardnase dreht nun durch den Wind und langsam in die andere Fahrtrichtung. Nun greifst du das Surfsegel auf der anderen Seite der Gabel und drehst weiter bis du dich wieder auf Halbwindkurs in die andere Fahrtrichtung befindest.
Trapezsurfen:
Das Trapezsurfen dient u.a. dem kräfteschonenden und längeren Windsurfen. Auf jeder Seite des Surfsegels befindet sich ein Tampen – der Trapeztampen, indem du dich mit deinem Trapez (siehe oben) einhängen kannst und damit dein ganzes Körpergewicht dem Segeldruck entgegenstellst. Weiterhin kannst du durch das Trapezsurfen höhere Geschwindigkeiten beim Windsurfen erreichen.
Powerhalse:
Die Powerhalse ist eine Halse aus der Gleitfahrt heraus mit hoher Geschwindigkeit. Du gleitest komplett durch das Manöver, sodass du nach Seitenwechsel des Segels dich weiterhin in Gleitfahrt befindest.
9. Wie trainiere ich am besten Windsurfen?
Windsurfen lernen ist komplex und nicht ganz einfach. Das Gute: Mittlerweile gibt es unzählige Windsurfkurse für Fortgeschrittene und Experten sowie Trainingscamps für Windsurfer und persönliche Windsurftrainer. Überlege dir gut, was deine Ziele zur Verbesserung deines Windsurfen sind und suche dann nach entsprechenden Kursen. Neben Surfkursen gibt es sehr viele Bücher, Videos auf YouTube, Lernvideos, e-Learning Kurse und natürlich Surfmagazine in denen immer wieder neue Windsurfmanöver erklärt werden.
Grundsätzlich solltest du aber an deiner Fitness kontinuierlich arbeiten, weil es schnell mal vorkommt, dass es in Deutschland eine längere Periode mit wenig Wind oder gar kein Wind geben kann. Es empfiehlt sich für dich Ausdauertraining wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen. Durch zusätzlich gezieltes Krafttraining bestimmter Muskulatur, wie z.B. der Unterarmmuskulatur, bist du fit, wenn der Wind wiederkommt oder du z.B. zu einem Windsurfurlaub startest.
Ein geniales Training für das Windsurfen ist auch das SUP (Stand-Up-Paddeling), bei der Kondition, Ausdauer, Koordination und Kraft trainiert wird. SUP ist mittlerweile stark verbreitet in Deutschland und du wirst überall vor deiner Tür in Deutschland ein geeignetes Revier für SUP finden. Viele Windsurfen sind dem Trend SUP gefolgt, u.a. auch weil du SUP in kleinen bis mittleren hohe Wellen auch als eine Art des Wellenreitens ausüben kannst.
Das Thema SUP ist so genial und eine super Sportart, dass die Stoked Zone ihren SUP Experten Timmi (auch Stoked Zone’s Wetterfuchs) für neue SUP Blogs auf der Stoked Zone gewinnen konnte – dann werdet ihr hier in Kürze einzigartigen Content rund ums SUP erhalten.
Auch das Skateboarding, Longboarding mit dem Skateboard oder das Wellenreiten an sich sind sehr gute Ausgleichssportarten zum Windsurfen.
Zur Verbesserung deines Windsurflevels solltest du auch mit der bildlichen Vorstellung von Manöver im Kopf beginnen. D.h. du stellst dir vor, wie du z.B. eine Powerhalse surfst und verinnerlichst diese durch wiederholtes durchgehen im Kopf. Später auf dem Wasser wird es dir dann wesentlich schneller gelingen die Powerhalse perfekt zu surfen.
Die Stoked Zone wünscht dir viel Spaß und Erfolg beim Windsurfen lernen bzw. verbessern deiner Windsurftechniken!