Surfen für Frauen

Wen einmal das Surf-Fieber gepackt hat, der wird das Surfboard nicht mehr so schnell wieder loswerden. Surfen für Frauen wird stetig beliebter und die Sehnsucht nach der nächsten Surfsession wird zur Tagesordnung. Surfen wurde zunächst stark von Männern dominiert, aber seit vielen Jahren beweisen sich immer mehr Frauen auf der Jagd nach der besten Welle im Line-Up. In der Surf Mode und im professionellen Surf-Wettbewerb wird immer mehr auf die Gleichberechtigung geachtet. Das intensive Fitnesslevel und Benachteiligung im Line-Up können jedoch häufig zur Frustration und Demotivation führen. Bei uns erfährst du zahlreiche Tipps, wie anfängliche Unsicherheiten bewältigt werden können, wie du dein Surfen und deine Kondition verbessern kannst, wie sich im Profisport für die Gleichberechtigung eingesetzt wird und vieles mehr. Für eine kompakte Zusammenfassung aller Tipps auf einem Blick für „Surfen für Frauen“ kannst du im Inhaltsverzeichnis einfach direkt auf den Punkt Nr. 9 „Zusammenfassung aller wichtigen Tipps“ klicken.

** Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Blog das generische Maskulinum verwendet. Die in diesem Blog verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – selbstverständlich auf alle Geschlechter.

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Themenbereiche

1. Surfen lernen als Frau

Aller Anfang ist schwer – aber jeder fortgeschrittene Surfer hat einmal klein begonnen. Übung macht den Meister: Je mehr Wellen du surfst, desto besser wirst du und desto instinktiver wirst du lernen, die Dynamiken des Meeres zu lesen. Generell finden wir: Vertraue deinem Können und zeige anderen Surfern, was du draufhast!

Schnupperkurse: Für einen Eindruck in die Welt des Surfens

Um eine Vorstellung von der Surfwelt zu erhalten, buchen viele einen ein- oder zweiwöchigen Surfkurs im Urlaub. Dabei wird, selbstverständlich je nach Wetterlage, täglich gesurft und Theoriewissen über das Surfen sowie das Meer vermittelt. Surfschulen und persönliche Coaches bieten zudem auch häufig einzelne Stunden oder Schnupperstunden an. Surfen ist kein Sport für jedermann! Das Meer ist unberechenbar, die Kraft der Wellen wird häufig unterschätzt, dazu das anspruchsvolle Fitnesslevel – ein Schnupperkurs oder Einzelstunden geben einen guten Einblick, was der Surfsport mit sich bringt. 

Persönlicher Surftrainer für intensives Training

Generell ist es empfehlenswert, sich einen professionellen Surftrainer für ein Einzelcoaching zu suchen. Der Trainer kennt zum einen die besten Surfspots für verschiedene Könnerstufen und zum anderen wird dadurch für mehr Sicherheit sowie Behaglichkeit im Line-Up gesorgt. Dazu kommt, dass der Coach dein Surfing genau analysieren kann, um dir ideales Feedback zu geben. Oftmals ist es nur eine minimale Anpassung deiner Körperhaltung oder Position auf dem Surfbrett, um ein Manöver oder Trick einfacher auszuüben.

2. Surfcamps und Surfkurse für Frauen

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In vielen verschiedenen Ländern, wie zum Beispiel Portugal, Frankreich, Costa Rica oder Indonesien, gibt es Surfcamps und Surfkurse, die speziell auf Frauen ausgerichtet sind. Ob als Alleinreisende, zu zweit oder in einer Freundesgruppe, in Surfcamps herrscht eine harmonische Atmosphäre und gegenseitige Inspiration und Motivation sind selbstverständlich. Neue Freundschaften werden geschlossen, der anspruchsvolle Sport wird zusammen gemeistert und Erinnerungen fürs Leben werden geschaffen. Oftmals wird der Surfunterricht mit wohltuenden Yoga-Klassen verbunden. 

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3. Surfkleidung und Wetsuits für Frauen

Die passende Surfbekleidung kann für deine Surfsession einen riesigen Unterschied machen. Dabei kommt es auf ausreichende Wärme mit gleichzeitigem Bewegungsfreiraum, Bequemlichkeit sowie Sicherheit an. Neoprenanzüge sind an die weibliche Anatomie angepasst, was sich im schmaleren Schnitt um die Hüfte und mehr Raum im Brustbereich widerspiegelt. Die Vorreiter unter den Surfmarken bieten neben den Neos auch ein breites Spektrum an weiterer Surfbekleidung für Frauen an. In wärmerem Gegenden tragen viele Surferinnen eine kurz- oder langärmlige „Surf Vest“, welche es für kältere Temperaturen auch mit Kapuze gibt. Dazu gibt es auch spezielle Surfbikinis, dessen Designs dir auch während ausgiebigen Sessions mit zahlreichen Tricks und Wipe-Outs noch viel Sicherheit geben und nicht verrutschen. Viele Hersteller achten verstärkt auf Nachhaltigkeit und setzen umweltfreundliches Material oder recycelte Stoffe ein. Lese gerne hierzu weiter in unserem Blog „Nachhaltiges Surfen“.

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4. Benachteiligung und Unsicherheit im Line-up - Was tun?

Viele Frauen sind beim Surfen Lernen anfangs sehr motiviert, doch die teilweise komplizierten Dynamiken im Line-Up können schnell in Frustration resultieren. Dadurch, dass Surfen von Männern dominiert wird, werden Frauen häufig (nicht immer!) im Line-Up benachteilig. „Drop-Ins“, also quasi das Klauen von Wellen, sorgen zum Beispiel dafür, dass das Surfboard ganz schnell wieder in der Ecke steht. Doch es geht auch anders!

Unsere Tipps für mehr Selbstbewusstsein im Line-Up:

  1. Respektiere die Locals und die örtlichen Gegebenheiten: Ein netter Gruß an die Surfer im Line-up und das „Anstellen“ in der Reihe bringt viel. Lass die Locals lieber eine Welle mehr surfen und du wirst trotzdem dein Spaß haben.
  2. Beachte die Surfregeln: Insbesondere die Vorfahrtsregeln des Surfens!
  3. Informiere dich vorher über die lokalen Surfbreaks. Oftmals gibt es bestimmte Surfspots, welche sich besser für Anfänger eignen und andere sind für die fortgeschrittenen Surfer „reserviert“. Triff andere Anfänger, lernt voneinander und motiviert euch gegenseitig!
  4. Wenn du schon etwas länger dabei bist, schnapp dir am besten einen Surfbuddy, um sich zusammen in die Fluten zu stürzen. Wenn du beim nächsten Mal alleine unterwegs bist, fühlt es sich gleich weniger herausfordernd an.
  5. Für die besten Ergebnisse und stressfreien Surfsessions ist es sinnvoll, sich einen Surfcoach zu buchen. Dieser kennt alle Ansprüche der verschiedenen Surfspots und im besten Falle auch die anderen Surfer, was für mehr Komfort und Stressvermeidung sorgt.
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5. Fitness Tipps - Surfen für Frauen

Wer Spaß beim Surfen haben möchte, muss körperlich fit sein! Für das Paddeln werden die Muskelgruppen in den Armen und Schultern stark beansprucht. Auch die Bein-, Po- sowie Bauchmuskulatur werden ausgiebig gefordert. Ein regelmäßiges Fitnessprogramm an Land hilft dir, deine Performance im Wasser zu verbessern. Mit einer Mischung aus Kraft- sowie Ausdauertraining und Yogasessions bist du bestens gewappnet. Dabei ist es jedoch wichtig, die Muskeln nicht zu überfordern und auch Pausen für Erholung einzulegen. 

Tipp: Übungen mit einem Theraband kann eine angenehmere Alternative für riesige Hanteln sein.

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Yoga und Surfen

Yoga ist der ideale Ausgleich zum Surfen. Aufgrund des hohen Fitnesslevels passen Aspekte wie Körperspannung, Balance und Flexibilität perfekt zum Surfunterricht dazu. Ein großer Bestandteil vom Yoga ist zudem eine anschließende Meditation oder Ruhephase, in welcher der Körper sowie Geist entspannen und zur Ruhe kommen können.
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Ernährungstipps für den Surf-Lifestyle

Für den hohen Kraft- und Energieverbrauch beim Surfen ist eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Gemüse und Obst sowie einem hohen Eiweißanteil das A und O. Proteine liefern Energie und sorgen für ausreichenden Muskelaufbau. Für das Immunsystem, die Organe und zahlreiche Prozesse im Körper ist Eiweiß essentiell.

What to eat – vor dem Surfen:
Sich vor dem Surfen den Bauch vollzuschlagen, ist keine gute Idee und kann auch schnell zu Übelkeit führen. Dennoch ist es von Vorteil, eine Banane, Vollkornkekse, Nüsse oder etwas Joghurt zu essen, um deinen Körper mit ausreichend Energie zu versorgen. Und natürlich nicht vergessen: Viel Wasser trinken!

What to eat – nach dem Surfen:
Jetzt kann das Buffet eröffnet werden! Nach intensiver körperlicher Anstrengung können ordentlich Kohlenhydrate und Proteine getankt werden. Für letzteres eignet sich Hühnchen, Eier, Fisch und Nüsse ideal. Reis- oder Kartoffelgerichte mit frischem Gemüse füllen dazu alle Kohlenhydratspeicher wieder auf. Als Abrundung eignet sich etwas Obstsalat perfekt.

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6. Surf für Frauen - Contests

Die von der World Surf League ausgetragenen Wettbewerbe werden jeweils für Frauen und für Männer ausgerichtet. Dazu gehören WSL Women’s Championship Tour, WSL Women’s Challenger Series, WSL Women’s Qualifying Series, WSL Women’s Longboard Championships. Außerdem gibt es auch mehrere kleinere Wettbewerbe für Frauen, wie zum Beispiel „Women on Waves Surfcontest“ in Capitola Beach, Kalifornien. Seit 1996 können Frauen hier mit ihrem Longboard zeigen, was sie draufhaben.

 
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7. Surf Organisationen für Gleichberechtigung

In vielen Sportarten werden Frauen und Männer unterschiedlich behandelt. Glücklicherweise werden viele positive Schritte in Richtung Gleichberechtigung im Sport getätigt. Seit 2019 zum Beispiel, haben die Preisgelder bei allen Wettbewerben der WSL die gleichen Beträge für Männer sowie für Frauen, was vorher nicht der Fall war. Dieser Schritt wurde hoffnungsvoll als Beginn einer Bewegung im Sport sowie in der Gesellschaft angesehen. Dazu kommen zahlreiche Initiativen wie beispielsweise „Surf Her Way“ in Australien, welche sich unter anderem für mehr Gleichberechtigung im Surfsport einsetzen.

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8. Profi-Surffrauen und Vorbilder

Die von der WSL veranstalteten Wettbewerbe haben über die Jahre gezeigt, wie sehr sich Frauen im Surfsport beweisen können. Im Jahr 2022 hat sich Stephanie Gilmore (Australien) den Titel geholt, dicht gefolgt von Carissa Moore (Hawaii), Johanne Defay (Frankreich), Tatiana Weston-Webb (Brasilien) und Brisa Hennessy (Costa Rica). Im Vorjahr hat sich die australische Surferin Lucy Small bei einem Surfcontest über Benachteiligung für Frauen ausgesprochen, nachdem sie weniger als die Hälfte des Preisgeldes im Vergleich zu den Männern erhalten hatte, woraufhin faire Preisgelder von „Surfing Australia“ verpflichtet wurden. Ein wahres Surfvorbild der Frauen ist die Amerikanerin Bethany Meilani Hamilton. Sie hat 2003 bei einem Haiangriff ihren linken Arm verloren und sich danach mühevoll zum Surfen zurück gekämpft trotz Handicap. So hat sie es sogar geschafft in den Surf-Profi-Bereich wieder einzusteigen.

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9. Alle Tipps "Surfen für Frauen" im Überblick

  1. Sich einen Surfkurs oder persönlichen Surfcoach zu buchen erleichtert die Surfanfänge und Unsicherheit im Line-Up sehr.
  2. Auch Fortgeschrittene können stark vom 1:1 Training profitieren und wertvolle Tipps für all die Regeln im Line-Up erhalten und den eigenen Surfstil analysieren.
  3. Es gibt zahlreiche Surfcamps für Frauen, wo man auch als Alleinreisende Gleichgesinnte trifft und neue Freundschaften schließen kann.
  4. Informiere dich bei den Locals über die Surfspots und welches Level wo gesurft wird.
  5. Verabrede dich mit deinen Surf-Buddies für die nächste Session! Zu zweit oder als Gruppe fühlt man sich gleich selbstsicherer, um nächstes Mal auch alleine surfen zu gehen.
  6. Regelmäßige Fitnessprogramme mit Ausdauer- und Krafttraining bereiten dich auf die Wellen vor! Achtung: Zwischendurch Pause machen, um den Muskeln Erholung zu gönnen.
  7. Yoga ist der perfekte Zusatz zum Surfen und sorgt für Kraft, Ruhe und Flexibilität.
  8. Eine gesunde Ernährung mit Obst, Gemüse, Eiweiß und Kohlenhydrate ist wichtig, um dem hohen Fitnesslevel Stand zu halten.
  9. Während der Menstruation kann Yin Yoga helfen, Schmerzen zu lindern und Ausgeglichenheit zu spüren.
  10. Vitamin B6, Zimt, Kurkuma, Ingwer, Johanniskraut und Brennnessel können auch Periodenbeschwerden verringern, damit du trotzdem noch zahlreiche Wellen genießen kannst.

Menstruation und Surfing

Während der Menstruation ist Surfen oft das Letzte, worauf man Lust hat. Dennoch kann Bewegung oftmals dazu beitragen, Schmerzen zu reduzieren. Alleine im Meer zu sein ist bereits Balsam für die Seele. Zahlreiche Yoga-Posen helfen zudem, Schmerzen während der Periode zu lindern und sorgen für mehr Entspannung. Dazu gehören: Das Kind, die Kobra, der Bogen, der sitzende/liegende Schmetterling, die gegrätschte Vorbeuge, die liegende Drehung sowie Happy Baby. Yin Yoga, also tiefendehnendes, meditatives Yoga, ist ideal, um Schmerzen zu mindern. Mit einer anschließenden Meditation oder Entspannungsphase können alle Muskeln sowie Gedanken ruhen. Auch die Ernährung kann helfen, die Menstruation erträglicher zu machen: Nahrungsmittel mit einem hohen Vitamin B6 Anteil (zum Beispiel Spinat, Karotten oder Melone) helfen gegen Heißhunger, Stimmungsschwankungen und Müdigkeit. Zimt, Kurkuma, Ingwer, Johanniskraut oder Brennnessel sollen auch bei Periodenbeschwerden helfen.

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Reiseutensilien für surfende Frauen + Tipps für die Packliste

  1. Dein Surfequipment sollte natürlich ganz oben auf der Packliste stehen! Nicht das Surfwachs vergessen! Siehe hierzu auch in unserem Blog „Alles rund ums Surfequipment…
  2. Besorge dir außerdem ein kleines Repair-Kit zum Reisen.
  3. Denke an unsere obigen Tipps für Menstruation und Surfen – etwas Zimt oder Kurkuma im vorgepackten Perioden-Kit für unterwegs kann der Retter in der Not sein!
  4. Deine Yogakleidung und ein Theraband sind ideal für Sportübungen unterwegs.
  5. Schütze deine Haut: Sonnen- und Zinkcreme sowie ein Sonnenhut sind ein Muss.
  6. Eine Reiseapotheke mit Schmerztabletten, Moskitospray, Wundsalbe, Durchfalltabletten und Desinfektionsmittel muss natürlich auch mit.
  7. Wird oft vergessen: Kleiderbügel für den Neo, Ladegeräte, Reiseadapter, internationaler Führerschein, Ohrstöpsel.
  8. Tipp zum Packen: In der Boardbag ist meistens noch massig Platz für den Neo, weitere Handtücher, Bikinis, Flip-Flops oder Strandbekleidung.

Wir hoffen, dass unser Blog „Surfen für Frauen“ dich inspiriert hat und dich auch das Surffieber packen wird. Für Kommentare und Anmerkungen kannst du uns gerne unter info@stokedzone.surf eine E-Mail schicken.

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