Das Stand Up Paddeln ist eine der vielseitigsten Wassersportarten, die es momentan gibt. Dir ist sicherlich die seit ein paar Jahren stetig wachsende Zahl an begeisterten Stehpaddlern aufgefallen. Das hat seinen Grund. Durch das Paddeln im Stehen wird nahezu dein gesamter Bewegungsapparat in deinem Körper beansprucht. Je nach Intensität kannst du diesen Sport entweder gemächlich ausüben, quasi wie einen Spaziergang über das Wasser, oder sportlich ambitioniert als Ganzkörperworkout. Das Ganze lässt sich steigern bis hin zum Hochleistungssport, indem du dich mit anderen Paddlern im Wettkampf misst. Wie auch immer du das Stand Up Paddeln ausüben möchtest, du leistet damit einen wertvollen Beitrag zur eigenen körperlichen Fitness und schulst damit deine Koordination, dein Gleichgewicht und deine Beweglichkeit.
In Deutschland ist das Stand Up Paddeln erst seit einigen Jahren bekannt. Dabei kann dieser Wassersport auf eine lange Geschichte zurückblicken. Die Ursprünge des Stand Up Paddelns lassen sich nach heutigem Wissensstand auf den pazifischen Raum festlegen. Die wohl älteste überlieferte und bis heute gepflegte Tradition stammt aus der peruanischen Moche-Kultur (1. bis 8. Jahrhundert), in der die Fischer stehend in sichelförmigen Schilfbooten, den sogenannten „Caballitos de Totora“, auf das Meer paddelten. Ein weiterer Ursprung ist in Polynesien zu finden, wo das traditionelle „Ku Hoe He’e Nalu“, dessen Ursprung ebenfalls mehrere Jahrhunderte in die Vergangenheit reicht, praktiziert wurde. Aus dem Hawaiianischen übersetzt heißt das so viel wie „zu stehen, zu paddeln, zu surfen, eine Welle“. Der britische Seefahrer James Cook beobachtete diese frühe Form des Stehpaddelns im Jahre 1769 vor Tahiti.
In den fünfziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts nutzten die Surflehrer von Waikiki zunächst große Tandemsurfboards, um aus der stehenden Position ihre Surfschüler und die hereinkommenden Wellen besser überblicken zu können. Anfang der Zweitausender Jahre wurde das Stand Up Paddeln kommerzialisiert. Surflegenden wie Robby Naish und Laird Hamilton waren es, die dem Stand Up Paddeln eine sportliche Note verliehen, aus der bis heute zahlreiche Disziplinen erwachsen sind. Nach Europa kam das Stand Up Paddeln als neue Trendsportart um das Jahr 2005 herum. Siehe hier mehr zu Surfen – die Geschichte.
Seit Anfang der Zweitausender Jahre haben sich aus der ursprünglichen Form des Stehpaddelns zahlreiche Disziplinen entwickelt. Die wohl am häufigsten praktizierte Form des Stand Up Paddelns ist das Tourenpaddeln, wobei du im mehr oder weniger sportlichen Tempo vorher festgelegte Strecken auf dem Wasser paddelst oder einfach paddelnder Weise die Welt vom Wasser aus entdeckst.
Auf wellenreichen Gewässern kannst du mit dem SUP-Board alle möglichen Arten und Formen von Wasserwellen abreiten. Dabei ist das klassische Surfen einer Ozeandünung oder von Windwellen auf dem Meer nur eine von vielen Möglichkeiten, in denen du die Kraft von Wellen zur Fortbewegung auf dem Wasser nutzen kannst.
Stand Up Paddling geht auch im Wildwasser. Analog zum Wildwasserkanu kannst du diese Art der Fortbewegung auch im Stehen praktizieren und dabei dieselben Disziplinen paddeln wie im Sitzen. Oder du erfreust dich einfach so an einer sportlichen Tour stromabwärts.
Wenn du es gerne schnell magst, bist du bei den SUP Racern gut aufgehoben. Hier kannst du dich in den Disziplinen Sprint, Technical Race und Longdistance mit anderen SUP Racern messen.
Eher speziell und sehr anspruchsvoll ist das SUP Foiling, wobei du unter deinem Board eine Tragflächenkonstruktion nutzen kannst, die ab einer bestimmten Geschwindigkeit dich und dein Board aus dem Wasser hebt.
Lässt du es eher entspannt angehen, solltest du SUP Yoga unbedingt mal ausprobieren. Hierbei kannst du theoretisch alles das auf dem Board praktizieren, was du von der Yogamatte her kennst.
Wenn du denkst, dass Stand Up Paddeln ein Individualsport ist, dann hast wahrscheinlich noch nie etwas vom SUP Polo oder SUP Frisbee gehört.
Ich möchte SUP relevante Themen für dich weiter vertiefen, um dich damit noch mehr für diesen Sport zu interessieren. Hierbei gebe ich dir Hilfestellungen, damit du dich in der weitgefächerten Welt des Stand Up Paddelns besser zurechtfindest. Ich werde auf die einzelnen Formen des Stand Up Paddelns noch einmal näher eingehen, werde in dem Zuge auch auf die unterschiedlichen Boardtypen näher eingehen und meine persönliche Erfahrung mit dem Thema Stand Up Paddeln mit einfließen lassen.
Euer Timmi!
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