Rapid Surfing

Für Surfer, die nicht direkt am Meer wohnen und den nächsten Surftrip nicht abwarten können, ist Rapid Surfing genau die richtige Sportart! Rapid Surfing ist eine relativ neue Bezeichnung unter Surfern und bedeutet das Surfen in einem Fluss oder in einem künstlichen Wavepool.

Inhalt

1. Was ist Rapid Surfing?

 Ausschlaggebend für das Rapid Surfing ist eine stehende Welle, auf welcher Surfer zahlreiche Tricks ausüben und auch Elemente aus dem Skateboarding und Snowboarding integrieren. Rapid Surfing gewinnt stets an Popularität, wodurch immer mehr Wave Pools und River Parks erbaut werden. „Landlocked“ Surfing bietet dir dabei abwechslungsreiche Wellen für jedes Level, perfekt um in die Surfwelt einzutauchen, sich zu verbessern oder einfach nur eine gute Zeit auf dem Wasser zu haben. Bei uns erfährst du Details zum Rapid Surfing, wo du in Deutschland stehende Wellen findest, was du für Equipment benötigt und vieles mehr.

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2. Stehende Welle im Vergleich zum Surfen im Meer – die größten Unterschiede

Obwohl Rapid Surfing auf den ersten Blick dem Wellenreiten im Meer sehr ähnlich sieht, gibt es dennoch einige signifikante Unterschiede. Zunächst ist die Laufrichtung der Welle umgekehrt: Im Meer bilden sich die Wellen weit draußen und laufen in Richtung Ufer, sodass der Surfer den Take-Off an der Front der Welle, in Laufrichtung, macht und dann eine bestimmte Distanz bis in Strandnähe zurücklegt. Die Fluss- bzw. Wavepoolwelle bleibt im Vergleich dazu auf derselben Stelle. Sie wird durch ein Unterwasserhinderniss, bzw. je nach Bauart, durch entsprechend geformten Untergrund gebildet, der von schnell fließendem Wasser angeströmt wird. So surft man entgegen der Strömungsrichtung und damit gegen den Druck des Wassers. Auch ein Wipeout ist anders herum: Im Meer wird man nach vorne gewirbelt und im Wave Pool nach hinten. Das Waschmaschinen-Gefühl bleibt aber gleich 😉

Wer eine stehende Welle surft, muss sich zudem nicht mit der Wellenauswahl rumschlagen. Du musst keine Wellen oder Swell-Richtungen lesen und auf keine Sets warten. Mit der Welle im Fluss hat man so deutlich mehr Konsistenz. Auch Duckdiving und Paddeln entfallen, da man seitlich vom Flussufer oder Rand des Wavepools aufs Surfboard ins Wasser springt. Auch das klassische Line-Up im Wasser entfällt, wird dadurch aber höchstwahrscheinlich mit einer Schlange an hungrigen Surfern an Land ersetzt.
Dazu kommt noch der Unterschied in der Dichte zwischen Salzwasser und Süßwasser – besonders fortgeschrittene Surfer könnten es hier im Surfgefühl spüren. Allgemein lassen sich aufgrund des anfängerfreundlichen Take-Offs und der Wellenkonsistenz schnellere Fortschritte auf einer stehenden Welle erzielen. Es lohnt sich also, einige Sessions im Wavepool zu buchen, bevor es ins Meer geht.

3. Einsteigerkurs in einer künstlichen Welle buchen

In zahlreichen Wavepools können Anfänger-Slots gebucht werden, in welchen du dich mit anderen Surfern auf demselben Level ausprobieren kannst. Das Wellenwerk bietet auch spezielle Kurse für Kinder an. Außerdem werden auch häufig Surfkurse angeboten, in welchen mehrere Surfsessions mit Trainer und auch Theoriewissen angeboten werden. So kann ein sicherer Einstieg in den Sport garantiert werden. Mit dem richtigen Feedback wirst du schnell lernen und kannst Fehler vermeiden.

4. Anlagen mit künstlichen Wellen in Deutschland

1. Wellenwerk in Berlin
Das Wellenwerk in Berlin ist eine der größten Indoor-Welle Europas. Die Welle ist für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis geeignet. Ihr könnt einzelne Surfsessions, Anfängerkurse und sogar Surfcamps buchen. Auch verschiedene Surfcontests werden angeboten. Der Vorteil der Indoor-Welle liegt klar auf der Hand: Wetterunabhängige und dadurch konsistente Wellen, warme Temperaturen.

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Wellenwerk Berlin, Contest "Berlin Surf Open"

2. RheinRiff Düsseldorf
Das RheinRiff in Meerbusch in der Nähe von Düsseldorf ist die größte Indoor Surfhalle der Welt. Es werden diverse Surfkurse und Sessions für deine individuellen Bedürfnisse angeboten. Professionelles Coaching, geschulte Trainer, persönliches Feedback, Surftheorie und Videoanalysen sind nur einige der spannenden Lerninhalte im RheinRiff. Trainer, wie Ronny Torres, werden dir definitiv den Surfspaß perfekt vermitteln können und dir als Vorbild dienen, wenn sie selber im RheinRiff surfen und du zuschauen kannst.

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Ronny Torres beim Grand Opening

3. Surf Langenfeld
In der Nähe von Düsseldorf ist das Surf Langenfeld. Dort ist eine künstliche, stehende Welle der Firma Unit Wave in einem natürlichen See integriert. So kann man das Surfen insbesondere bei guten Wetter unter dem freien Himmel genießen. Es können verschiedene Kurse mit professionellen Trainern gebucht werden. Nebenan hast du die Möglichkeit auf insgesamt vier Bahnen Wakeboarden zu gehen oder Wasserski zu fahren, falls du nach deiner Surfsession noch nicht ausgepowert sein solltest 😉 Ein Badestrand und die angeschlossene Gastronomie runden ein tolles Erlebnis im Surf Langenfeld ab. 

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Surf Langenfeld

4. Jochen Schweizer Citywave in München
In der Citywave von Jochen Schweizer in München könnt ihr euch auf perfekte Wellen in Dauerschleife freuen. 26° Wassertemperatur und die Surfmöglichkeit von 365 Tagen im Jahr werden dein Herz höher schlagen lassen. Die Wellen werden auf jedes Level abgestimmt und es gibt ähnliche Kurse wie im Wellenwerk, im RheinRiff oder Surf Langenfeld. Professionelle Surftrainer sorgen für eine sichere Umgebung und schnellen Lernerfolg.

5. Riversurfing: Wo gibt es stehende Wellen in Deutschland?

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1. Eisbachwelle in München
Die wohl bekannteste Welle zum Riversurfing in Deutschland befindet sich im Englischen Garten in München – einige nennen die Stadt ihretwegen die Surfhauptstadt Deutschlands! Die Welle ist unter Surfern weltweit bekannt – kein Wunder bei der Größe und Konsistenz der Welle. Die Welle hat es aufgrund starker Strömungen ziemlich in sich und ist daher nur für fortgeschrittene Surfer und Profis geeignet.

2. Leinewelle in Hannover
Die Leinewelle im Herzen Hannovers ist auch eine halbnatürliche Welle, da das eingebaute Hydraulik-System eine surfbare Welle für alle Fans von Rapid Surfing produziert. Die Welle kann sich dem Wasserstand der Leine anpassen, wodurch fast ganzjährige Surferlebnisse entstehen. Um in der Leinewelle surfen gehen zu können, musst du Mitglied der Leinewelle e.V. werden.

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3. Fuchslochwelle in Nürnberg
Erst in 2022 eröffnet, zieht die Dauerwelle Besucher aus ganz Deutschland an. Höhe, Form und Druck der maximal acht Meter breiten Welle lassen sich verstellen, wodurch vielfältige Wellen für jeden Geschmack generiert werden können.
4. Blackforestwave in Pforzheim
2021 wurde in der Nähe des Schwarzwaldes in Baden-Württemberg die Blackforestwave eröffnet. Hier sorgen zehn Hydraulikzylinder dafür, dass sich die Wellenform verändert und nach Belieben absenken lässt. Surfen mitten in Pforzheim!
5. Isarwelle in Ostbayern
Ein wahres Paradies zum Rapid Surfen findet ihr in Ostbayern in der Nähe von Plattling. Mit einer Walze wird ein Wildwasserstrom simuliert, der traumhafte Wellen erzeugt. So traumhaft, dass hier sogar Deutsche und Internationale Meisterschaften ausgetragen werden.

6. Tabelle "Stehende Wellen"

In folgender Tabelle findest du alle stehenden Wellen, egal ob Flusswelle oder künstliche Welle Indoor und Outdoor. Wir haben in der Tabelle u.a. Land, Ort bzw. GPS Location, Internetadresse sowie weitere Info’s eingetragen

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7. Crashkurs Materialkunde – was brauche ich zum Rapid Surfing?

River-Surfboards sehen regulären Surfboards sehr ähnlich. Eine Leash, Pads und Finnen gehören auch beim Rapid Surfing dazu. Die Form und das Volumen des Boards unterscheiden sich jedoch beim Surfen einer stehenden Welle. Da das Paddeln und Take-off wie im Meer entfallen, benötigt ein River-Surfboard weniger Volumen, es ist also etwas kürzer und schmaler. Außerdem werden Surfboards für stehende Wellen meistens sehr robust hergestellt, um einem Aufprall auf Steine oder Begrenzungsanlagen der Flüsse Stand zu halten. Dabei bedient man sich Materialien wie Epoxy und Carbonfasern. In vielen River-Anlagen sind die Wände oder auch der Untergrund zudem aus Beton hergestellt, weshalb die Rails und Finnenkasten häufig zusätzlich verstärkt werden.
In einigen River-Waves empfiehlt sich außerdem das Tragen eines Surf-Helms, da viele Wellen Power und einen harten Untergrund mit sich bringen. Die Eisbachwelle in München ist ein gutes Beispiel dafür. 

In Wavepools werden in der Regel Soft-Surfboards vom Veranstalter gestellt, welche ideal für Beginner und Kinder sind.

Je nach River-Wave oder Wavepool lohnt sich natürlich auch die Investition in einen Neoprenanzug. In einigen Indoor-Wavepools beträgt die Wassertemperatur angenehme 23-27° C, wo bloß reguläre Badekleidung und eventuell eine Rash Vest benötigt werden – fühlt sich also fast an wie in den Tropen. Im Eisbach in München hingegen, kann es im Winter sehr kalt werden, weshalb dann Surfen mit einem dicken Neopren, Neopren Handschuhe und Schuhe, sowie eine Kopfhaube ein Muss darstellen. Weitere Informationen zum Thema findest du in unseren Blog „Surf Equipment – was brauche ich zum Surfen?“.

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8. Grundlegende Fahrtechniken auf einer stehenden Welle

Der Einstieg in die Welle erfolgt seitlich vom Rand, wobei der Surfer direkt mit dem Board in die Welle springt. Beginner sitzen meistens zunächst am Ufer und gleiten zusammen mit dem Surfboard ins Wasser und direkt in die Welle. Eine alternative Technik ist das seilunterstützte Surfen, wobei man das Seil am Ufer befestigt und das andere Ende in der Hand hält, um sich so zur Welle leiten zu lassen.

Die Top-Tipps zum Start in einem Wave-Pool für Einsteiger:

  1. Wärme dich ein paar Minuten auf und dehne dich bevor es in den Pool geht.
  2. Nimm dein Board in die Hände, wenn du an der Reihe bist.
  3. Bleibe dabei ganz ruhig und gelassen und werde nicht hektisch.
  4. Für Goofies (rechter Fuß vorne und im Pool rechter Beckenrand): Gehe an den Beckenrand und setze dich kurz vor dem höchsten Punkt der Welle auf den Beckenrand. Halte das Board mit beiden Händen auf dem Schoß.
  5. Halte das Board mit der rechten Hand kurz hinter der Spitze des Boards an der rechten Seite.
  6. Lege das Board auf das strömende Wasser und platziere deine Füße auf dem Board.
  7. Noch sitzend am Beckenrand schiebst du das Board in Richtung Wellental.
  8. Du stützt dich am Beckenrand mit den Händen ab und stellst dich auf das Board.
  9. Stabilisiere erstmal das Board bevor du mit einer Drehung der Hüfte und leichten Druck auf den Fußspitzen in Richtung der linken Seite des Pools losfährst.
  10. Für Regulars (linker Fuß vorne und im Pool linker Beckenrand) gilt obige Anleitung, wobei du das Board beim aufs Wasser legen mit der linken Hand kurz hinter der Spitze des Boards an der linken Seite hälst.

Ronny Torres vom RheinRiff macht dir den Start bei den Surf Open im Wellenwerk Berlin vor und surft los:

Um sich auf der Welle fortzubewegen und Manöver ausüben zu können, wird der Fokus häufig auf die Bewegung der Hüften gelegt, anstatt die Fahrtrichtungen mit den Füßen zu bestimmen. Drehungen mit den Hüften geben genug Schwung für Tricks aller Art. Die Belastung des Surfboards ist deutlich mehr auf dem hinteren Bein als beim Surfen im offenen Meer.

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Janina Zeitler im RheinRiff

9. Advanced Rapid Surfing – was geht an Manövern?

Step 1: Surfen auf einer stehenden Welle meistern. Step 2: Tricks lernen & der Surfspaß kann so richtig beginnen! Nachdem man die Grundkenntnisse auf einer stehenden Welle im Fluss oder auch im Wavepool beherrscht, kann man sich an eine Vielzahl an Manövern wie, auch im Meer rantrauen. Nach Front- und Backside Turns können auch verschiedene Tricks wie Roundhouse Cutbacks, Snaps, Tail-Slides und Airs ausprobiert werden. Klassische Tricks beim Rapid Surfen sind außerdem der „Backside Flatspin 360“, „Big Spin“ und „360 Shove it“.

Durch die Wellendynamik können auch Tricks, die dem Skaten oder Snowboarden ähnlich sind, versucht werden – lass deiner Surf-Kreativität freien Lauf! Die Tricks sind divers und entwickeln sich stetig weiter. Die Energie, die zum Paddeln eingespart wird, kann außerdem ins wiederholte Üben investiert werden, wodurch schnelle Lernerfolge garantiert sind.

River Surfing bei Montreal

10. Rapid Surfing als Einstieg zum Surfen im Meer

Das Surfen auf einer stehenden Welle eignet sich ideal, um sich auf das Surfen im Meer vorzubereiten. Ohne Paddeln, Duck-Diving und Wellenlesen kann direkt losgesurft werden – das ganze in den meisten Wellen schon beim Start im Stehen. Außerdem ist man immer auf einer Höhe und bewegt sich nicht wie im Meer vorwärts in Richtung Ufer. Auch aufgrund der Konsistenz an Wellen können Beginner üben, was das Zeug hält. Dadurch kann man ein gutes Gefühl für das Surfboard und Wellenreiten bekommen, was den Einstieg zum Surfen im Meer deutlich erleichtert.

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Valeska Schneider im RheinRiff

11. Rapid Surf League – Profi Surfen

Wer sich die Profis unter den Rapid Surfern live anschauen möchte, kann die von der Rapid Surf League ausgetragenen Touren verfolgen, auf welchen die besten Surfer gegeneinander antreten und mit atemberaubenden Tricks das Publikum begeistern. 

Hier die Profi’s Valeska Schneider, Janina Zeitler, Ben Neumann und Marius Gerlach in Action:

Im Jahr 2023 waren die Top 3 Surferinnen Valeska Schneider, Ina Schorr und Jana Wessels. Janina Zeitler ist eine Ausnahme-Surferin im Rapid Surfing und surft auch in der Profiliga im offenen Meer. Auch die Namen Kathi Hörhan, Maya Sauer und Anika Weizel sind bekannt, wenn man sich mit dem Wettbewerb auseinandersetzt. Valeska Schneider ist dabei eine der bekanntesten Surferinnen in der Disziplin Rapid Surfing. Auch im Meer ist die deutsche Profisurferin häufig anzufinden – je mehr Wellen, desto besser! Unter den Männern sind die Top 3 in 2023 Nicolas Marusa, David Schütz und Frederick Runge. Auch Marius Gerlach und Vincent Schneider gehören zu den besten Rapid Surfern Deutschlands. Ben Neumann ist Mitglied der deutschen Olympia-Mannschaft im Para-Surfen. Er ist blind und sein Vater als Coach hilft ihm beim Surfen über eine Sprech-Funkverbindung.

12. Tipps und Tricks für den Einstieg in die stehende Welle

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Du bist neugierig geworden und möchtest die Welt des Rapid Surfings erobern? Für den Anfang empfehlen wir auf jeden Fall, einen Einsteigerkurs zu buchen. Dadurch erlernst du die Technik und Theorie von erfahrenen Coaches, wodurch Sicherheit garantiert ist und der Lernprozess definitiv schneller erfolgt, als ohne Feedback vom Trainer. Im Kurs kann man sich außerdem beraten lassen, welches River-Surfboard für den Anfang am besten geeignet ist. In Bezug auf die Ausrüstung ist ein Helm ebenfalls empfehlenswert, da in den ersten Sessions mit einigen Wipeouts gerechnet werden muss. Am meisten macht das Surfen doch mit Freunden Spaß – schnapp dir also einen Buddy und auf geht’s in die Fluten!

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