Nachhaltiges Surfen

Aufgrund der tiefen Verbundenheit zur Natur und zum Meer liegt Surfern der Umweltschutz generell sehr am Herzen. „Nachhaltiges Surfen“ spielt dabei eine wichtige Rolle. Herkömmliches Surfequipment ist jedoch normalerweise nicht biologisch abbaubar, weshalb ständig neue, umweltfreundliche Alternativen entwickelt werden. Welche dazugehören, wie du auf nachhaltige Surftouren gehen kannst und wie wir gemeinsam die Ozeane mit ihren Bewohnern schützen können, erfahrt ihr bei uns.

Themenbereiche

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1. Nachhaltiges Surfen

Heutzutage setzen wir uns immer mehr damit auseinander, wo unsere Produkte herkommen, woraus sie bestehen und wie sie hergestellt wurden. Das Gleiche gilt auch für unser Surfequipment: Von der Ausstattung über Kleidung bis hin zu Reisen – wir haben dir eine Übersicht für nachhaltiges Surfen zusammengestellt.

Surfboards

Der Vorteil von Surfboards aus Polyesterharz und Polyurethan-Schaum bzw. Epoxidharz und EPS sind das geringe Gewicht, die lange Haltbarkeit und einfache Reparaturmöglichkeit. Leider ist sowohl die Herstellung als auch das Material nicht nachhaltig, da es kaum recycelt werden kann. Viele Shaper experimentieren daher mit alternativen Materialien wie Holz, Bambus oder Kork, um nachhaltige Surfboards herzustellen. Diese sind zwar häufig teurer, aber halten dafür sehr lange. Mit einem „Wooden Surfboard“ kannst du dich nicht nur in die Anfänge des Surfsports zurückversetzen, sondern trägst zum umweltfreundlichen Surfen bei.

Neoprenanzüge

Herkömmliche Neoprenanzüge sind normalerweise nicht biologisch abbaubar. Beim Kauf kannst du dennoch auf eine faire Produktion und möglichst lokale Herstellung achten. Es gibt inzwischen einige Neoprenhersteller, die fast ausschließlich umweltfreundliche Rohstoffe nutzen, wie z.B. natürlicher Kautschuk, Limestone, recycelte Fischernetze und umweltfreundliche Klebstoffe. Nicht zu vergessen ist das Problem des Abriebs des Neoprens, wobei beim Surfen und Sitzen auf dem Board kleinste Neoprenteile vom Neoprenanzug abgerieben werden und ins Meer gelangen. Auch zu diesem Thema haben einige Hersteller inzwischen Abhilfe geschaffen, indem sie Neopren verwenden, welches nicht oder kaum abgerieben werden kann. Zusätzlich verpacken und versenden diese Hersteller umweltfreundlich.

Tipp: Pflege deinen Neo gut, um den Neukauf eines neuen Wetsuits zu verzögern. Dabei ist es am wichtigsten, das Salzwasser nach dem Surfen auszuspülen und den Neo daraufhin nicht in der direkten Sonne trocknen zu lassen. Kaufe dir einen nachhaltig produzierten Neo, wenn du doch irgendwann einen neuen Neo benötigst. 

Sonnencreme

Beim Surfen ist ausreichender Sonnenschutz das A und O. Viele Sonnencremes, auch spezielle für Wassersport, enthalten jedoch giftige Chemikalien, welche der Fauna und Flora des Meeres sowie deiner eigenen Gesundheit schaden. Zum Glück gibt es bereits verschiedene Anbieter für nachhaltige Sonnencremes, die biologisch abbaubar sind und außerdem keine schädlichen Stoffe enthalten. Darüber hinaus kann bei besonders empfindlicher Haut, vor allem im Gesicht, zu Zink Sonnencreme gegriffen werden. Die mineralische Sonnencreme liegt wie ein Schutzfilm auf der Haut, welcher die Sonneneinstrahlung reflektiert und damit den besten Schutz bietet. So kannst du dich, ohne Gedanken an einen möglichen Sonnenbrand, sofort in die Fluten stürzen.
Einige bekannte Hersteller für nachhaltige Sonnencreme sind Suntribe, Swox, Surfers Skin und Lavera. Für spezielle nachhaltige Zink Sonnencreme wirst du bei Suntribe, Seventy One Percent, Shade sowie Zinka fündig.

Surfwax

Herkömmliches Surfwachs beinhaltet, neben dem Hauptbestandteil Paraffin, das als Nebenprodukt in der Treibstoffherstellung anfällt, viele andere chemische Zusatzstoffe, die schädlich für Ökosysteme im Meer sein können. Einige Unternehmen bieten daher alternative Optionen an, wovon viele aus Bienen- oder Rapswachs bestehen. Idealerweise befindet sich außerdem kein Palmöl oder Soja sowie synthetische Klebstoffe im Produkt. Bei nachhaltigem Surfwachs kommt es auch nicht nur auf die Inhaltsstoffe, sondern auch auf eine faire Herstellung, kurze Transportwege sowie eine abbaubare Verpackung an.

Unsere drei Favoriten: Das „Waxzam“ von WAX Z’AM surf wax wird in München hergestellt, erfüllt auch sonst alle der oben genannten Kriterien. Das beliebte „Green-Fix“ wird hingegen an der Atlantikküste in Frankreich hergestellt, was noch einen kurzen Transportweg bedeutet. Wenn man sich für nachhaltiges Surfwachs von „Rob Machado“ entscheidet, wird ein Teil des Gewinns in Umweltprogramme investiert.

Unser Tipp: Du raust das alte Wachs mit der gezackten Seite deines Wachskamms an, um mindestens eine Session lang das alte Wachs zu verwenden und damit Surfwachs zu sparen.

Surfmode

Bei der Auswahl von Bikinis und Badehosen gibt es inzwischen auch einige Alternativen, sich für nachhaltige Surfmode zu entscheiden. Die Surfmarke „OY“ aus der Schweiz verwendet zum Beispiel gebrauchte Fischernetze, Industrieabfälle und Plastikflaschen, um qualitativ hochwertige und zeitlose Designs zu produzieren. Die Marke „Surf Girl Gang“ fokussiert sich speziell auf nachhaltige Surfmode für Frauen, welche ethisch und ökologisch produziert wird. Generell ist es sinnvoll, lokale, nachhaltige Hersteller mit fairen Arbeitsprozessen und entsprechendem Umweltbewusstsein zu unterstützen.

Surfreisen

Die Jagd nach der perfekten Welle ist häufig mit Reisen verbunden. Unsere Tipps für nachhaltige Surfprodukte tragen bereits dazu bei, eine nachhaltige Surfreise zu erleben. Wenn du möchtest, kannst du zusätzlich positiv auf die Umwelt einwirken, indem du dich bei der Unterkunftsauswahl für einen lokalen Besitzer oder ein nachhaltiges Surfcamp entscheidest. Hier werden zum Beispiel regionale Lebensmittel verwendet, Strom wird selbst generiert und Regenwasser zur Bewässerung der Gärten genutzt. Informiere dich außerdem vor Ort, ob es umweltfreundliche Projekte oder Aktionen gibt, an denen du teilnehmen kannst.

2. Re-use - Gebrauchte Surfboards und Surfmaterial

Nachhaltiges Surfen heißt auch „Re-use“ von gebrauchtem Material. Definitiv haben gebrauchte Surfboards und Surfmaterial einen Wert, solange keine starken Beschädigungen vorhanden sind. Ihr werdet sicher früher oder später einen Käufer finden und könnt so mit eurem alten Material noch Geld verdienen. Das schont dein Geldbeutel und die Umwelt wird sich freuen. Leider fehlt es häufig, mangels einer guten Handelsplatform, an Geduld oder Zeit gebrauchtes Surfmaterial online zum Verkauf zu stellen. Die Stoked Zone ist speziell dafür designed worden den Kauf- und Verkaufsprozess so einfach wie möglich zu gestalten. So kannst du in unserem Kleinanzeigenteil dein Surfmaterial schnell und einfach zum Verkauf einstellen, das Suchgebiet eingrenzen oder deinen Standort anpassen. Potenzielle Käufer können über umfangreiche Filter die Suche verfeinern und sich über neu gelistete Produkte per E-Mail benachrichtigen lassen. Der integrierte Messenger zur direkten Kontaktaufnahme mit dem Verkäufer rundet den Funktionsumfang unserer Platform ab.

Schaue gerne hier in der Stoked Zone unter „Anzeigen“ nach, ob du für dich passendes gebrauchtes Surfmaterial findest.

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3. Surfmaterial recyclen und wiederverwenden

Wenn es an der Zeit ist, sich ein neues Surfboard anzuschaffen, muss das alte nicht gleich im Müll landen. Es gibt interessante Alternativen, um dein Surfmaterial zu recyclen und kreativ wiederzuverwenden. Surfboards können nach Wunsch zugeschnitten und zum Beispiel zum Bücherregal oder Beistelltisch umfunktioniert werden. Alte Finnen können zudem ideal an einem Holzbrett befestigt und daraufhin als Jackenaufhänger benutzt werden. Lasse deiner Kreativität freien Lauf für nachhaltiges Surfen. Und wer sagt schon nein zu etwas Surf- und Strandatmosphäre im Wohnzimmer, oder gebrauchte Surfboards als Zaun nutzen?😉

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4. Müllstrudel & Mikroplastik im Meer: Das Dilemma um den Plastikmüll

Die gewaltige Menge an Plastik, die in der Umwelt landet und die damit verbundene Verschmutzung dieser ist ein bekanntes und dringendes Thema. Das Problem ist vor allem Einweg-Plastik, da Plastikteile wie Coffee to go Cups, Trinkhalme, Tüten oder Verpackungen durchschnittlich einige Minuten bis Stunden verwendet und danach direkt entsorgt werden. Ein Großteil dieser Produkte landet bedenkenlos im Meer – täglich kommen ca. acht Millionen Plastikteile hinzu. Im Meer ist es der Natur ausgesetzt und wird vom Salzwasser und der Sonneneinstrahlung in kleinere Stücke, dem „Mikroplastik“, zersetzt. Das hat zur Folge, dass Meerestiere es in ihren Körper aufnehmen oder sich im Plastikmüll verfangen. Auch auf Korallenriffen oder dem Meeresboden kann sich Mikroplastik absetzen und lokalen Ökosystemen schaden.

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5. The Great Pacific Garbage Patch

Die größte Ansammlung an Plastikmüll befindet sich mitten im Pazifischen Ozean. „The Great Pacific Garbage Patch“ ist 3-4 mal so groß wie Deutschland und besteht aus ca. 80.000 Tonnen Plastikmüll, wovon ganze 46% von hinterlassenen Fischerei-Utensilien, wie zum Beispiel alten Netzen, stammen. Im Nordpazifikwirbel wird der Müll aufgrund starker lokaler Strömungen in dieser Gegend „gefangen“, was eine enorme Gefahr für diverse maritime Tierarten darstellt. Auch hier verfangen sich täglich Meerestiere im Plastik oder verwechseln es mit potenziellen Nahrungsquellen. Walhaie und Riesenhaie zum Beispiel filtern das Wasser nach Nahrung, wobei Unmengen an Mikroplastik vom Körper aufgenommen werden. Glücklicherweise gibt es bereits Umweltorganisationen, welche sich zum Ziel gesetzt haben, den „Great Pacific Garbage Patch“ zu beseitigen.

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6. Umweltschutz Organisationen & Projekte

Aufgrund der Dringlichkeit des Problems werden viele neue Organisationen im Umweltschutz gegründet, welche dem Plastikmüll den Kampf angesagt haben.

The Ocean Clean Up
Die Non-Profit Organisation „The Ocean Clean Up“ wurde 2013 gegründet. Von einer kleinen Idee hat es sich schnell zu einem riesigen Projekt entwickelt – heutzutage arbeiten 120 Wissenschaftler, Ingenieure, Meeresbiologen und Programmierer daran, mit moderner Technologie die Ozeane vom Plastikmüll zu befreien. Das Ziel ist es, bis 2040 90% des Plastikmülls entfernt zu haben und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass kein neuer Müll in die dann sauberen Meere fließt. 
 
1% for the Planet
1% for the Planet besteht aus mehreren internationalen Unternehmen, die Umweltschutz als gemeinsames Ziel verfolgen. Dabei soll „Greenwashing“, ein vermeintlich grünes Firmen-Konzept, vermieden und 1% des Umsatzes für Umweltprojekte gespendet werden. Der Ansatz von 1% for the Planet gilt bei vielen Projekten den Sozialthemen, wobei die Idee verfolgt wird „Wenn es den Menschen besser geht, können sie besser die Umwelt schützen“. Seit der Gründung wurden bereits 435 Millionen US$ in anerkannte Umweltpartner investiert.
 
WSL Pure – We are one Ocean
Die World Surf League trägt die jährliche Champion Ship Tour rund um die Welt aus. Durch die starke Verbundenheit der WSL zum Meer wurde die Non-Profit Organisation „WSL Pure“ mit der Initiative „We are one Ocean“ gegründet. Dabei setzen sich die Veranstalter für zahlreiche lokale Projekte ein, welche die weltweite Surf-Community aufklären, inspirieren und stärken, um gemeinsam die Meere zu schützen.
 
Mantahari Oceancare e.V.
Die MANTAHARI GmbH ist ein Münchener Mode-Startup, das eine Meeresschutz-Organisation in Indonesien unterstützt. Diese widmet sich dem Schutz der Meereslebewesen und versucht durch Forschung und Wissenschaft, Öffentlichkeit und Regierung vor Ort aufzuklären, um langfristigen Umweltschutz zu ermöglichen. Wir kooperieren mit der Mantahari Oceancare e.V. und wollen mit Spenden den Meeresschutz unterstützen, sowie weitere Mantarochen adoptieren. Lese gerne hierzu Details in unseren Blogs „Meeresschutz – Kooperation der Stoked Zone mit dem MANTAHARI Projekt“ und „Stoked Zone adoptiert ersten Mantarochen!„.
 
Hier siehst den weiblichen Mantarochen „Marin“, den wir in 2023 adoptiert haben:

7. Was du im Kampf gegen den Plastikmüll tun kannst

„Es ist doch nur ein einziger Trinkhalm!“ – aber was, wenn das 8 Milliarden Menschen an einem Tag behaupten? Welche Produkte wir als Konsumenten im Alltag verwenden, kann einen sehr großen Unterschied machen. Auch wenn riesige Konzerne täglich neues Plastik produzieren, können wir uns als Endverbraucher entscheiden, ob wir diese Unternehmen unterstützen. Achte generell darauf, wo und wie viel Plastik du im Alltag sowie beim Surfen verwendest.

Ganz nach dem Motto: Reduce, repair, reuse, recycle – unterstütze nachhaltiges Surfen! Lieber zur Glasflasche statt zur Plastikflasche greifen oder Biowachs anstelle von normalem Wachs verwenden – all diese kleinen Handlungen machen einen Unterschied. 

8. Den Strand genießen und Gutes tun: Beach Clean Ups

Ob du in einer Küstenregion nach Wellen Ausschau hältst oder am Strand spazieren gehst, herumliegender Müll kann ganz einfach aufgesammelt und entsorgt werden – auch wenn es nicht dein eigener Müll ist. Dadurch kann vermieden werden, dass das Plastik zurück ins Meer gespült wird. Denn saubere Strände sowie sauberes Wasser in natürlicher Form sind doch genau das, was wir genießen möchten! Viele Hotels in Küstenregionen organisieren zudem Beach Clean Ups und versorgen Gäste mit dem notwendigen Zubehör zum Strand säubern. Teilweise lohnt es sich nicht nur für die Natur, sondern auch für dich: Viele größere Hotelketten auf Hawaii bieten beispielsweise besondere Angebote an, bei welchen Urlauber ein DIY-Beach Clean Up-Kit auf ihren Zimmern vorfinden. Wer einen vollen Müllbeutel zurückbringt, darf sich zum Beispiel über einen Restaurantbesuch oder eine zusätzliche gratis Nacht freuen. 

Lasst es uns Anpacken, die Umwelt verbessern und nachhaltiges Surfen unterstützen!

Dein Stoked Zone Team

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